Um zu verstehen, wieso die WBG Stern gedenkt, eine erste Siedlung komplett zu erneuern, müssen wir etwas in die Vergangenheit reisen. Seien Sie gewiss, die WBG Stern hat seit vielen Jahren die Hausaufgaben immer gemacht und eine Gesamtstrategie über alle Liegenschaften und über einen grossen Zeithorizont hinaus entwickelt. Alle unsere Siedlungen könnten gemäss Gebäudeanalysen problemlos über weitere Jahrzehnte hinaus ohne grosszyklischen Veränderungen betrieben werden. Unser Portfolio birgt aber ein grosses Risiko; fast unser ganzer Liegenschaftsbestand stammt aus den 1960er Jahren, mit Ausnahme der Siedlung am Hännisweg. Wir können jetzt das Risiko aussitzen und den Supergau der nächsten Generation überlassen, oder mit gezielten Massnahmen - JETZT - die richtigen Entscheidungen treffen. Würden wir die Erneuerungsbauten aufschieben, müssten irgeneinmal in ferner Zukunft mehrere Siedlungen zur gleichen Zeit ersetzt werden, was finanziell das definitive Ende der WBG Stern bedeuten würde.
Genau dieses Schicksal hat die WBG Freistatt vor Jahren ereilt, Sie haben das sicherlich in den Medien verfolgt.
Deshalb sieht unsere Strategie vor, dass ca. alle 10 Jahre eine Siedlung ersetzt werden muss, damit ein heterogenes Liegenschaftsportfolio entstehen kann. Die Siedlung am Dahlienweg wurde aus vielen Gründen auserkoren, z.B. weil dort die Bausubstanz - gemessen an allen anderen Siedlungen - am schlechtesten ist; die Wohnungen nicht mehr unbedingt am heutigen Standard entsprechen; die Durchmischung mangelhaft ist und schlussendlich auch im Dialog mit dem Amt für Stadtentwicklung der Stadt Thun.
Damit wir für unser Vorhaben alle Möglichkeiten zur Verfügung haben, musste erst die bald finalisierte "Ortsplanungsrevision" abgewartet werden. In der OPR werden die Weichen für die Entwicklung der Stadt Thun neu gestellt. Ohne diese veränderten Parameter zu kennen oder diese zu unserem Nutzen zu beeinflussen, wäre ein Bau verantwortungslos gewesen. Wir haben in der OPR mitgewirkt, jedoch nicht das erhalten, was wir uns vorgestellt haben. Wir hätten gerne höher gebaut am Dahlienweg. Im Dialog mit dem Amt für Stadtentwicklung haben wir unsere Anliegen besprochen und gemeinsam einen Plan entwickelt. Das Gebiet am Dahlienweg wurde aus der laufenden OPR ausgeklammert, das heisst, für unsere Grundstücke gibt es vorderhand keine neue Bebauungsordnung. Unser gemeinsamer Prozess sieht nun eine eigene, nur für unser Gebiet gültige "Überbauungsordnung - eine sogenannte ÜO" vor. In dieser ÜO gelten die Gebote der OPR und des Zonenplans nicht, wir können im Dialog mit der Stadt Thun ausserhalb der geltenden Normen bauen. Dafür müssen wir mit der Stadt Thun eng zusammenarbeiten, es ist fast so wie beim Seilziehen (chly gä u chly näh). In einer Planungsvereinbarung wurden die Eckpunkte detailiert festgehalten; der Stadtrat hat diese Vereinbarung bewilligt. Momentan sieht es so aus, dass wir +/- vierstöckig bauen können; dafür müssen wir wohl beim Thema Mobilität Kompromisse hinnehmen; z.B. könnte es evtl. ein reduzeirtes Angebot an Autoparkplätzen geben...
Aus der Planungsvereinbarung ist nun ein "Programm" ewachsen. Das Studienverfahren zum Dahlienweg ist nun bereits viel detaillierter, hier werden bereits genaue Parameter, z.B. die Anzahl geplanter Wohnungen und die Wohnungsgrösse etc. beschrieben. Im Einladungsverfahren werden ca.10 Architekturbüros angeschrieben um in einer Präqualifikation ihr Musterprojekt einzubringen. Wir haben dabei auf einen guten Mix an Büros geachtet, Grossunternehmen wie auch innovative kleinere Büros oder auch ein StartUp hat die Chance, sich im Rahmen des Wettbewerbs zu messen. So haben wir den grösstmöglichen Fächer an Ideen. Aus den Vorschlägen werden dann die besten Projekte in eine weitere Phase übernommen. In dieser Phase wird das Projekt noch detaillierter ausgefeilt, bis es schlussendlich ein Siegerprojekt gibt. Dieses wird dann am Dahlienweg umgesetzt. Begleitet wird das ganze Verfahren durch eine riesige Armada an Gremien und Personen.
Beurteilungsgremium (BUG)
Der Verwaltung ist es ein riesengrosses Anliegen, hier transparent und vorausschauend zu informieren. Dies haben wir in der Vergangenheit bereits so gehandhabt und wir sind bestrebt, diese Bemühungen noch zu intensivieren, jetzt wird alles langsam konkreter. Liebe Bewohnerinnen und Bewohner am Dahlienweg - Sie sind uns wichtig..! Wir werden die bevorstehende Bautätigkeit mit einem angemessenen Vorlauf kommunizieren, so dass sich alle betroffenen Parteien in aller Ruhe mit der Wohnungssuche befassen können. Wir werden bald damit beginnen, interne Wechsel in die anderen Siedlungen der WBG Stern zu forcieren und unser Möglichstes tun, um Sie zu unterstützen. Wir planen auch nicht blauäugig, es wird sicherlich auch zu Härtefällen kommen, diese schauen wir gemeinsam an. Bald werden wir auch nur noch befristete Mietverträge ausstellen und ggf. die freien Wohnungen in einer Übergangsnutzung vermieten. Aber auch hier vermieten wir - wenn auch nur kurzfristig - mit Bedacht; wir sehen hier z.B. grosses Potenzial bei Nachwuchsspielern aus Top-Vereinen aus der Region Thun, welche nur befristet bei einem Klub spielen...
Wir sind momentan daran den Planungsprozess zu forcieren, sobald wir dann genaue Daten kennen, orientieren wir proaktiv. Es hat jetzt keinen Sinn, ein beliebiges Datum zu nennen, das wäre unproffessionel und sorgt damit nicht für eine bessere Planungssicherheit. BItte geben Sie uns diese Zeit, wir informieren, sobald wir Details fixiert haben.
Für den gesamten Prozess haben wir uns natürlich im Vorstand verstärkt; Matthias Zellweger begleitet uns auf Mandatsbasis mit seinem immensen Fachwissen in vielen Bereichen und seiner gewohnt gewandten Zunge im gesamten Prozess. Dazu ein riesengrosses Merci..!
Matthias Zellweger wird an der nächsten Generalversammlung das Projekt vorstellen, wir laden Sie an dieser Stelle herzlich dazu ein, an der GV teilzunehmen.
Wohnbaugenossenschaft Stern
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